Meine Studentenwohnung (wir sprechen von den späten 80er-Jahren) habe ich mit einer ansehnlichen Schar Zimmerpflanzen geteilt. Philodendren, Yuccapalmen, Gummibäume, Grünlilien und verschiedene Efeuarten bevölkerten jeden Raum. Bei den nachfolgenden Umzügen haben unsere Wege sich getrennt und viele Jahre waren Schnittblumen und Basilikum auf der Küchenfensterbank meine einzigen grünen Mitbewohner. Meine Pflanzenliebe hatte sich komplett auf Garten und Balkon verlagert. Dort grünte und blühte es stets üppig.
Auch in Wohnzeitschriften und Interiorbüchern spielten Zimmerpflanzen lange Zeit nur kleine Nebenrollen. Seit ein paar Jahren jedoch erobern sie unsere Herzen und Häuser zurück. Und das mit Macht. Igor und Judith sind ihnen genauso verfallen wie die vielen Mitglieder der von ihnen ins Leben gerufenen Community „Urban Jungle Bloggers“. Ich hab‘ die grüne Renaissance bislang nur beobachtet. Hab‘ mich an hübschen Pflanzenstylings in Büchern, Zeitschriften und auf Blogs erfreut – und bin doch meinen frischen Blumen treu geblieben. Bis ich vor kurzem über kleine Aloen gestolpert bin und sie spontan mitgenommen hab. Den Aloen folgten ein paar Sukkulenten und zwei Töpfe Bogenhanf. Jetzt bin ich ganz glücklich mit dem grünen Zuwachs in unserem Haus. Und ich kann etwas zum November-Thema der Urban Jungle Bloggers beitragen (jeden Monat geben Judith und Igor ein bestimmtes Motto vor und laden Blogger dazu ein, passende Stylings und Bilder zu machen). Die beiden wollen unsere Pflanzgefäße sehen und wissen, woher wir sie haben.
Ganz links ist ein Teebecher, den ich am Stand einer Keramikerin auf dem Ludwigsburger Weihnachtsmarkt gefunden habe. Die gemusterte Zuckerdose daneben ist ein Flohmarktfund. Den flaschengrünen Topf gibt’s in der Rubrik Vintage bei la mesa. Die Schale mit hübschem Reliefmuster hab‘ ich im Sozialkaufhaus gekauft, den cremeweißen Keramikbecher dahinter bei J.C. Herman in Amsterdam. Das kleine Töpfchen ganz rechts kommt ebenfalls aus den Niederlanden. Es ist eigentlich ein Espressobecher – doch die Größe ist genauso perfekt für Minipflänzchen. Den Becher – und andere Gefäße aus der Kollektion von Ineke van der Werff gibt’s bei la mesa.
Auf der Küchenfensterbank stehen die Pflänzchen in feinem Porzellan: in einer deckellosen Zuckerdose vom Flohmarkt, in zwei Vintage Tässchen von Thomas (die beiden sind ein Geschenk von Nike) und einem schlichten Becher von Rosenthal studio line.
Passend zur Adventszeit hab‘ ich letzte Woche eine weiße Amaryllis gekauft. Sie passt mitsamt ihrem Topf perfekt in die Vintage Vase aus der Serie Variation von Rosenthal. Ich freu‘ mich, der Blütenschönheit beim Aufblühen zuzusehen. Für das kleine Silberkörbchen hab‘ ich den Espressobecher Alice von Feine Dinge aus dem Schrank geholt.
Nicht ganz unschuldig an meiner wiederentfachten Zimmerpflanzenliebe ist übrigens das wundervolle Buch „Wohnen in Grün“ – geschrieben von Igor und Judith. Es ist Anfang September erschienen und liegt seitdem stets griffbereit neben unserem Sofa. Immer, wenn ich einen kleinen Inspirationsschub brauche, blättere ich mich durch die kreativen grünen Wohnungen und Häuser in fünf verschiedenen Ländern, die Igor und Judith besucht haben.
Im Buch erzählen die Bewohner über ihre Liebe zum Grün, geben Pflege- und Stylingtipps. „Wohnen in Grün“ ist im Callwey Verlag erschienen und kostet 29,95 Euro. Du bekommst das Buch bei deinem lokalen Buchhändler oder versandkostenfrei direkt beim Verlag.
In der englischen Version heißt das Buch Urban Jungle. Auch diese Ausgabe gibt’s direkt beim Verlag. (Mir gefällt die Titelgestaltung der englischen Ausgabe besser – deshalb wird sie regelmäßig Teil meiner Deko).

Fotos: Sabine Wittig
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